PDO Nahtmaterial

PDO Nahtmaterial – Resorbierbares Monofilament für präzise und sichere Wundversorgung

Das PDO-Nahtmaterial (Polydioxanon) gehört zu den modernsten synthetischen chirurgischen Fäden, die in der Human- und Veterinärmedizin verwendet werden. Es kombiniert langanhaltende Reißfestigkeit, kontrollierte Resorption und atraumatische Verarbeitung – und ist damit die ideale Lösung für chirurgische Eingriffe, bei denen Stabilität, Sicherheit und Gewebeverträglichkeit oberste Priorität haben.

Material und Struktur

PDO ist ein synthetischer Polyester, hergestellt aus Poly(p-dioxanon), und zeichnet sich durch seine monofile, glatte Oberfläche aus. Diese Struktur minimiert Reibung beim Durchziehen des Gewebes, reduziert Entzündungsreaktionen und sorgt für ein gleichmäßiges, sauberes Nahtbild. Im Gegensatz zu geflochtenen Fäden (multifilamenten) ist PDO besonders gewebeschonend und infektionsresistent, da sich Bakterien kaum an der Oberfläche anlagern können.

Das Material wird steril geliefert und ist entweder violett eingefärbt – für bessere Sicht während der Operation – oder ungefärbt, wenn eine unauffällige Wundversorgung gewünscht ist.

Langfristige Stabilität und Resorption

Einer der größten Vorteile von PDO-Nahtmaterial liegt in seiner außergewöhnlichen Reißfestigkeit und kontrollierten Resorptionsrate. Nach der Implantation behält der Faden:

• ca. 55 % seiner ursprünglichen Festigkeit nach 42 Tagen

• vollständige Resorption durch Hydrolyse nach ca. 180 – 220 Tagen

Diese Eigenschaften machen PDO ideal für Wundareale mit längerer Heilungsdauer oder für Gewebe, das über Wochen Stabilität benötigt, bevor die körpereigene Regeneration abgeschlossen ist.

Die gleichmäßige Resorption erfolgt vollständig über den natürlichen Stoffwechselprozess des Körpers – ohne Rückstände, Gewebeverhärtungen oder entzündliche Reaktionen.

Chirurgische Präzision und Handhabung

Die hohe Flexibilität, präzise Knotbarkeit und zuverlässige Knotenstabilität ermöglichen ein sicheres Arbeiten, selbst bei filigranen Eingriffen. Der Faden gleitet mühelos durch das Gewebe, und die glatte Oberfläche verhindert ein Aufrauen oder Reißen – selbst bei wiederholtem Durchziehen.

PDO-Fäden lassen sich problemlos kombinieren mit atraumatischen Nadeln in unterschiedlichen Größen und Krümmungen. Dadurch eignen sie sich sowohl für feine mikrochirurgische Anwendungen als auch für größere Nahttechniken im Weichteilbereich.

Einsatzgebiete von PDO-Nahtmaterial

Humanmedizin

• Allgemein- und Weichteilchirurgie: Für Muskel-, Haut- und Organverschlüsse, bei denen eine längerfristige Stabilität erforderlich ist.

• Plastische und ästhetische Chirurgie: Für subkutane Nähte mit minimaler Narbenbildung.

• Kardiovaskuläre Chirurgie: Ideal für Gefäßnähte oder Herzgewebe, da der Faden hohe Zugfestigkeit bietet.

• Augenchirurgie: Für feine, präzise Nähte mit geringer Gewebereizung.

• Orthopädie: Für Bänder- und Sehnenfixierungen mit hohem Stabilitätsbedarf.

Veterinärmedizin

Auch in der Tierchirurgie wird PDO häufig eingesetzt, da es eine lange Stabilität im Gewebe bietet und nicht entfernt werden muss. Es ist besonders geeignet für:

• Weichteil- und Muskelchirurgie bei Kleintieren

• subkutane oder intrakutane Nähte bei Pferden, Hunden oder Katzen

• Nahtlösungen bei orthopädischen Eingriffen und Kastrationen

Vorteile für Patienten und Anwender

• Resorbierbar: Kein Fadenzug notwendig, der Heilungsprozess verläuft schmerzfrei und komfortabel.

• Atraumatisch: Monofile Struktur reduziert Reibung und minimiert Gewebeschäden.

• Hohe Reißfestigkeit: Bietet zuverlässige Stabilität über Wochen hinweg.

• Geringes Infektionsrisiko: Glatte Oberfläche verhindert bakterielle Adhäsion.

• Steril und biokompatibel: Ethylenoxid-Sterilisation für maximale Sicherheit.

• Vielseitig einsetzbar: In verschiedenen chirurgischen Disziplinen und Gewebearten.

Vergleich zu anderen Nahtmaterialien

Im Vergleich zu Polyglykolsäure (PGA) oder Polyglactin 910 (Vicryl®) zeichnet sich PDO durch eine deutlich längere Haltbarkeit und langsamer kontrollierte Resorption aus. Während geflochtene Fäden oft zu stärkeren Gewebereaktionen führen, bleibt PDO dank seiner monofilen Beschaffenheit besonders gewebefreundlich.
Anders als nicht-resorbierbare Materialien wie Nylon oder Polypropylen wird PDO vollständig abgebaut und muss nicht entfernt werden – das spart Zeit und erhöht den Patientenkomfort.

Fazit

Das PDO-Nahtmaterial (Polydioxanon) ist ein hochwertiges, resorbierbares und monofiles chirurgisches Nahtmaterial, das Sicherheit, Stabilität und Biokompatibilität vereint. Es ist die erste Wahl für chirurgische Eingriffe, bei denen langfristige Wundunterstützung und atraumatische Verarbeitung entscheidend sind.

Mit seiner optimalen Kombination aus Stabilität, Resorption und Gewebeverträglichkeit ist PDO ideal für die Human- und Veterinärmedizin – sowohl in der Allgemeinchirurgie als auch in der ästhetischen, orthopädischen und kardiovaskulären Chirurgie.

Professionelle Anwender schätzen PDO für seine präzise Handhabung, zuverlässige Knotensicherheit und herausragende Gewebeschonung – ein Nahtmaterial, das moderne chirurgische Standards auf höchstem Niveau erfüllt.